Vom Kung-Fu-Training in den Boxring
Für Hunter Syperek-Nowlin (17) beginnt am Mittwoch eine neue sportliche Bewährungsprobe: die Deutschen U18-Meisterschaften in Köln. Es ist bereits seine fünfte Teilnahme an einer DM – nach einem dritten Platz im vergangenen Jahr soll nun der Titel her.
Bevor Hunter regelmäßig die Boxhandschuhe schnürte, machte er sieben Jahre lang Kung-Fu. Doch irgendwann fehlte ihm dort die Spannung, die Herausforderung - das gewisse Etwas. „Es wurde mir einfach zu monoton", sagt er rückblickend. Der entscheidende Impuls, zum Boxsport zu wechseln, kam durch einen Freund seines Vaters, der selbst geboxt hatte.
Mit 13 Jahren begann er also beim GFC Rostock, zunächst neugierig, dann immer ehrgeiziger. Schon ein paar Monate später, mit 14, stand er zum ersten Mal im Ring - und erlebte ein Gefühl, das ihn bis heute antreibt. „Im Ring kann dir keiner helfen. Egal ob Sieg oder Niederlage - du allein bist verantwortlich für das Ergebnis", beschreibt er.
Nur wenige Monate später folgte der nächste Schritt: der Wechsel auf das Sportinternat in Schwerin, wo er seitdem unter professionellen Bedingungen trainiert. Neben zahlreichen Turnieren im Traktor-Trikot und fünf DM-Teilnahmen war er bereits fünfmal Teil des Nationalteams, wobei er beim Brandenburg Cup sowie den German Opens teilnahm.
„Das Boxen hat mir vieles gelehrt: Durchhaltevermögen, Selbstdisziplin und den Umgang mit Niederlagen", gibt der 17-Jährige einen Einblick und beschreibt sich als einen emotionalen Kämpfer.
Vor jedem Kampf nimmt er sich einen Moment der Stille. Er betet - nicht um den Sieg, sondern um Ruhe und Kraft. „Ich bitte Gott, mir die Stärke zu geben, mein Bestes zu zeigen", erzählt er. Diese innere Ruhe ist seine wichtigste Waffe, wenn die Glocke ertönt und der Kampf beginnt.
Nun liegt der Fokus ganz auf der U18 Deutschen Meisterschaft. Hunter will dort zeigen, was in ihm steckt - und sich endlich den Titel sichern, für den er seit Jahren arbeitet. Doch seine Ziele reichen weiter: Eines Tages möchte er bei den Olympischen Spielen stehen. „Wenn du hart arbeitest und dranbleibst, wird sich das irgendwann auszahlen", sagt er, stets ausgestattet mit dem unerschütterlichen Glauben an sich selbst.
Eine Seite zurück