Boxclub Traktor Schwerin

Ani Manukyan (BC Greifswald) im Finale, fünf Traktor-Athleten im Halbfinale

Schwerin. Sechs von zwölf am Donnerstag bei den 100. Deutschen Box-Meisterschaften in Schwerin angetretenen Athletinnen und Athleten vom Box-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern haben ihre Kämpfe gewonnen. Insgesamt 27 Kämpfe wurden gestern in der Palmberg-Arena ausgetragen, erneut in zwei Boxringen zeitgleich.
Für die Frauen ging es bereits um den Einzug ins Finale am Freitag, für die Männer ins Halbfinale, ebenfalls am Freitag. Jana Thomas vom PSV Rostock unterlag im Halbweltergewichts-Halbfinale Sarah Weidmann (Bayern) nach Punkten. Gegen die stürmisch attackierende Bayerin hatte sie wenig gegenzusetzen. Offenbar hatte Janas Sieg tags zuvor über die amtierende deutsche Meisterin Silja Wittmack (Schleswig-Holstein) allzu viel Kraft gekostet. Dass der Ringrichter den Kampf in der zweiten Runde vorzeitig abgebrochen hatte, nachdem er die stark aus der Nase blutende Rostockerin zweimal angezählt hatte, fand ihr Trainer Clemens Busse arg übertrieben. Jana sei nicht angeschlagen gewesen und vor dem zweiten Anzählen lediglich gestolpert.
Federgewichtlerin Ani Manukyan (57 Kg) vom Greifswalder BC hingegen konnte sich, in der Ringecke gecoacht von MV-Landestrainer Ralf Bünger, gegen Lena Sajaloli aus Hamburg verdient nach Punkten durchsetzen. Bünger lobte die „starke technisch-taktische Leistung" seines Schützlings, der in Greifswald von Kai-Max Schröder trainiert wird. Ani steht am Freitag als einzige Boxerin aus Mecklenburg-Vorpommern im Finale.
Bantamgewichtlerin Lotta Friesenhahn (54 Kg) vom PSV Rostock musste sich Meryem Sarah Binbir (Baden-Württemberg) nach Punkten geschlagen geben.
Bei den Männern erreichten zunächst die Schweriner Leichtgewichtler (60 Kg) Razmik Sargsyan und Alen Rahimic mit deutlichen Siegen das Halbfinale am Freitag. Razmik dominierte mit hängender Deckung und blitzschnellen Schlägen nach schnellen Meidbewegungen Zeinollah Hasani (Landesverband NRW). Und Alen machte mit seinem Gegner, Furkan Arslan (NRW), kurzen Prozess – RSC-Sieg nach gut einer Minute in Runde eins nach mehreren harten Wirkungstreffern.
Weitere Sieger für den Box-Landesverband MV waren die beiden Weltergewichtler Yaroslav Samofalov und Simon Rieth (beide 67 Kg). Titelverteidiger Yaroslav (im Bild) bezwang trotz blutenden Cuts in Augennähe in einem packenden Kampf seinen ungestüm wie unsauber boxenden Widerpart Ibragim Gunaev (NRW) nach Punkten. Simon schließlich hatte erst in der Schlussphase einige Mühe mit dem Offensivboxer Johannes Hickmann (Brandenburg), überzeugte aber letztlich die Punktrichter.
Mittelgewichtler Daniel Meyer (75 Kg), in der Ringecke wie seit 15 Jahren schon gecoacht von seinem Vater Dirk, setzte sich mit viel Übersicht und cleverem Distanz-Boxen gegen den stürmisch angreifenden Denis Rohner (Sachsen) durch. „Wir wollen mehr!", kündigte danach Meyer senior entschlossen für das Halbfinale mit seinem Junior an. Timon Wunderlich vom Landesverband MV, gleichfalls im Mittelgewicht angetreten, unterlag indes Misha Feroyan (Niedersachsen) per Punkturteil.
Verloren haben ihre Viertelfinalfights auch Traktor-Federgewichtler Aschraf Godje (57 Kg)
und Halbweltergewichtler Karim Gomes (63,5 Kg). Cruisergewichtler Chimezie Graca vom Hamburger Traktor-Stützpunkt Eilbeck scheiterte in einem gutklassigen Fight knapp an Yasse Cisse (Bayern).

Text: Jürgen Schultz

 Foto: Matthias Kort